Mittwoch, 6. Februar 2013

Robert Seethaler: Jetzt wirds ernst


In und an diesem Buch stimmt eigentlich alles. Sogar der Klappentext:

„Mit ungestümer Zärtlichkeit, entwaffnendem Humor und ganz dicht dran an seinen Figuren schildert Robert Seethaler den Werdegang eines Jungen aus einer kleinen Provinzstadt, der es auf Umwegen schafft, seinen Traum zu verwirklichen. Dabei erzählt er von Freundschaft, Mädchen, Sex, Geburt, Tod, dem Theater, schlechten Frisuren und pinkfarbenen Chevrolets.“

Ernst wird es natürlich, wenn man als Schauspieler, auch wenn man nur einen Apfelbaum spielt, seinen Text vergißt und dann auch noch umfällt, wie der Held dieser Geschichte, der sie dann auch erzählt. Und damit es auch jeder versteht, fängt er mit seiner Geburt an., was ja auch eine ernste Angelegenheit sein kann.  Nach diesem Sturz in die Welt aber, geht es fast locker, flockig, vom Hocker weiter und das unglaublich lebendig, tatsächlich manchmal ausgelassen, naiv, rührend, ironisch, lakonisch. Und immer wieder wird es ernst dabei. Ernst im dem Sinne,  daß es gilt, einige Hürden und Schicksalsschläge im Leben hin zu nehmen. Im vorletzten Kapitel des Buches steht unser Held wieder auf der Bühne und wir erfahren warum er im ersten Kapitel auf die Fresse gefallen ist.  Das letzte Kapitel dann, und das ist dann das Ende seiner  Adoleszenz, läßt  drohend und auch verheißungsvoll, den wahre Ernst des Lebens aufscheinen.

Das Leben ist eine ernste Angelegenheit; da tut eine solch leichte und kurzweilige Komödie, die Seethaler hier bravourös geschrieben hat ganz gut.

Und fast glaube ich, es wird irgendwann weitergehen mit diesem Helden. Das letzte Kapitel ist eindeutig ein bühnenreifer Abschluß und Ausblick auf eine Fortsetzung.


Robert Seethaler: Jetzt wirds ernst

© 2010 by Kein & Aber AG Zürich
Foto Robert Seethaler: Achim Hehn